Probelauf im Oktober 2016

Kinder des Zwerger Ponyhofes besuchten wiederaufgebaute Waldschule - Probelauf für Unterricht.

HNA Hofgeismar v 17.10.2016

"Dass sich Hartnäckigkeit auszahlt, zeigte sich beim Projekt Waldfreilichtschule in Zwergen. Initiator Richard Winter lies sich nicht entmutigen, stellte nach Jahren erneut einen Genehmigungsantrag beim zuständigen Ortsbeirat und realisierte schließlich die historische Besonderheit in der Liebenauer Natur. Wie sich Unterricht im Freien anfühlt, haben Kinder des örtlichen Ponyhofes vergangene Woche erfahren, als eine Art Probelauf stattfand.

Vor zehn Jahren haben die politischen Vertreter einfach nicht erkannt, dass der Ort stark von der Waldschule profitieren könnte, erklärte Winter. Für ihn sei es ein Leuchtturmprojekt und bestimmt einmalig in ganz Hessen. Die Besonderheit macht der 75-Jährige daran fest, dass es zwar vielerorts Waldschulen, also überdachte Unterrichtsmöglichkeiten im Grünen gegeben hätte, doch eine unter freiem Himmel sei schon außergewöhnlich gewesen.

 

Wenn die Schule kommendes Frühjahr eingeweiht wird, sollen nach der Vorstellung von Winter nicht nur Schulkinder aus der gesamten Region hier her zum Lernen kommen, sondern auch Gruppen vom örtlichen Campingplatz und dem Zwergenhof könnten die Neuerung nutzen. Und Anschließend am besten noch ins Schwimmbad gehen, dann profitiert das Bad auch noch davon.

Beim Probelauf machten 25 Kinder des Ponyhofes, dem dem Zwerger Campingplatz angeschlossen ist, mit, ritten mit den Tieren hinauf zur Schule. Dort erwartete sie Jäger Theo Bohle, der mit ihnen naturkundlichen Unterricht machte und von seinen Erlebnissen in der Waldschule berichtete: 'Von 1954 bis 1958 habe ich die Waldschule erlebt - zu Beginn der Saison mussten wir immer Harke und Schaufel mitbringen, um erstmal sauber zu machen.' Außerdem habe es bei ihnen noch Schläge mit dem Stock auf die Hände gegeben, erinnert sich der 68-Jährige.

Während die Arbeiten an der Schule abgeschlossen sind, soll der Waldweg dahin noch verbessert werden. Zudem ist Winter dabei, einen zusätzlichen Pfad einzurichten. Dass sein Projekt von einem Zwerger in mehreren Punkten kritisiert wurde, stört ihn wenig. 'Ich weiß, dass es einst einen Schwebebalken und eine Sprunggrube gegeben hat, doch heutzutage muss so ein Gerät vom Tüv geprüft sein und der Sand in so einer Grube jährlich ausgewechselt werden - das war mir zuviel'. Immerhin habe der Zwerger schon 1600 Euro in die Schule investiert - ob er die Summe von der Stadt zurückverlangt, dazu wollte er sich nicht äußern. (T. Temme)"



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